Vom Tonklumpen zum Werk
Wie geht Töpfern eigentlich?
Töpfern ist eine handwerkliche Kunstform, bei der Ton geformt wird, um daraus verschiedene Objekte wie Vasen, Teller, Schalen und Skulpturen herzustellen. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Herangehensweisen, hier kannst du dir einen ersten Überblick verschaffen.
In der Töpferstation lernst du die folgenden Grundtechniken der Aufbaukeramik:
Daumenschalentechnik: Mit Hilfe dieser Methode kannst du rasch und unkompliziert Schalen, Tassen und andere kleine Gefäße aus einem handballgroßen Tonklumpen formen, indem du eine Drucktechnik anwendest.
Würstchentechnik: Hierbei baust du dein Objekt schrittweise durch das Zusammenfügen und verstreichen von kleinen Tonwülsten auf. Diese Technik eignet sich besonders für organische Formen.
Plattentechnik: Ähnlich wie der Teig beim Plätzchenbacken, wird der Ton ausgerollt. Aus den so entstandenen Platten lassen sich diverse Formen ausschneiden, die anschließend zu Objekten verbunden werden können.
Vom Tonklumpen zum Werk
Der Prozess vom rohen Tonklumpen bis zum fertigen Objekt geschieht nicht über Nacht. Die Arbeits- und Trocknungszeiten nehmen mehrere Wochen in Anspruch:
Schritt 1: Formen und Gestalten
Nachdem du deinen Arbeitsplatz vorbereitet und dir überlegt hast, was du töpfern möchtest, kannst du den Ton mit den Techniken der Aufbaukeramik formen und gestalten. Es lohnt sich, in Ruhe und mit Geduld zu arbeiten, um die gewünschte Form zu erreichen – hier sind deine eigenen Hände das wertvollste Werkzeug. Wenn du Details hinzufügen, die Oberfläche verfeinern oder glätten möchtest, stehen dir unsere vielfältigen Hilfswerkzeuge zur Verfügung. Nimm dir Zeit und probiere dich aus! :-)
Schritt 2: Trocknen und Aushärten
Nachdem du dein Objekt fertig gestaltet hast, muss es an einem geschützten Ort langsam trocknen. Wir vermeiden Zugluft, da dies zu Rissen im Ton führen kann. Der Trocknungsprozess kann je nach Größe und Dicke des Objekts variieren, wird jedoch etwa zwei Wochen dauern.
Schritt 3: Schrühbrand - Das erste Brennen deiner Werke
Nachdem deine Kreationen vollständig getrocknet sind, steht der Schrühbrand an, der ihnen die nötige Stabiltät verleiht. Dieser Vorgang findet in einem Brennofen statt, bei dem Temperaturen von bis zu 950°C erreicht werden. Nach dem Brennvorgang benötigt der Ofen bis zu 3 Tage, um abzukühlen.
Schritt 4: Glasieren
Nach dem Brennvorgang wird dein Werk durch das Auftragen einer Glasur veredelt, um seiner Oberfläche Farbe und Glanz zu verleihen. Es stehen Flüssigglasuren und Streichglasuren zur Auswahl, die jeweils unterschiedlich angewendet werden. Unsere Palette umfasst Niedrigbrand- und Hochbrand-Glasuren, die separat verwendet werden müssen. Die Wahl der Glasur richtet sich sowohl nach dem ästhetischen Aspekt als auch nach der beabsichtigten Funktionalität des Keramikobjekts. Beispielsweise empfiehlt sich für wasserdichte und witterungsbeständige Objekte die Verwendung von Hochbrand-Glasuren.
Schritt 5: Glasurbrand
Im abschließenden Brennprozess steht die Glasur im Fokus. In unserem Ofen erreichen wir hierfür Temperaturen von bis zu 1250ºC, abhängig von der verwendeten Glasurvariante.
Nun heißt es: Let the Magic happen!
Es ist jedes Mal aufs Neue faszinierend, welche endgültige Erscheinung die Glasur letztendlich annimmt.